Der Henndorfer Mountainbiker Tobias Breitschädel bewies beim zweitägigen Saisonfinale der MTB-Orientierer im ungarischen Szombathely starke Nerven und holte seinen insgesamt fünften Elite-Gesamtsieg.
Damit zog er mit dem Badener Dietmar Dörfler gleich welcher die Szene in den Anfangsjahren des MTB-O Sports in Österreich bis ins Jahr 2005 dominiert hatte. Vor den letzten beiden Rennen des Elite-Austria- Cups lag Tobias noch an zweiter Stelle, knapp 1,3 Punkte hinter dem bis dahin führenden Kärntner Kevin Haselsberger, seines Zeichens Staffel-Weltmeister von 2015. “Im letzten Jahr schrammte ich bei 700 zu erreichenden Punkten um weniger als 1 Punkt am Gesamtsieg vorbei. Das wurmte mich fürchterlich, gab mir aber nur noch mehr Motivation es den jungen Wilden noch einmal zu zeigen.” Mit einem Sieg im vorletzten Rennen schloss der KTM-Pilot zu Haselsberger auf, das letzte Rennen beendete Breitschädel knapp hinter Andreas Waldmann/W auf Rang Zwei und holte sechs Jahre nach seinem letzten Elite-Gesamtsieg im Jahr 2011 den Pokal zurück nach Henndorf. Die weiteren Gesamtsiege feierte Breitschädel in den Jahren 2007, 2008 und 2010.
Auf dem Weg zum Rekordtitel holte der Henndorfer nicht weniger als elf Podestplätze im Elite-Austria-Cup, darunter drei Rennsiege inklusive dem Staatsmeistertitel über die Mitteldistanz in Welten/Stmk gegen das bislang stärkste Elitefeld seit Jahren. Dabei zwingt die Dreifachbelastung Familie, Arbeit und Leistungssport den Sprint-Weltmeister von 2012 zu äußerst kreativen Trainingszeiten. “Während der Woche kann ich meist erst trainieren wenn die Kinder schon im Bett sind, also spät am Abend. Am Wochenende ist es umgekehrt. Da komm ich schon vom Radln zurück wenn die Kinder gerade aufwachen. Ohne die Unterstützung meiner Freundin und einem passenden Ziel ist das motivationstechnisch jedoch nicht zu packen. Es galt die Spannung bis zum letzten Rennen aufrechtzuhalten” so Breitschädel. Für das kommende Jahr ist mit der Heim-WM im August im Waldviertel das Hauptziel bereits definiert. Gerade weil die Konkurrenz aus dem Ausland immer professioneller arbeitet und trainiert obwohl die Sportart nicht olympisch ist, legt sich der KTM-Pilot die Latte sehr hoch. “In einer der drei Einzeldisziplinen möchte ich in die top-Ten fahren, in der Staffel haben wir uns eine Medaille als Traumziel gesetzt”, so Breitschädel, der die Saisonvorbereitung 2018 nach einer kurzen Erholungsphase dann Mitte November starten wird.